Der Raspberry Pi 5
Der Raspberry Pi 5 markiert eine bedeutende Weiterentwicklung im Vergleich zu früheren Modellen und bringt Leistungsverbesserungen und neue Funktionen, die vor allem für anspruchsvollere Projekte und Anwendungen interessant sind. In diesem Testbericht betrachten wir die Spezifikationen, die Leistung, die Einsatzmöglichkeiten und die Vor- sowie Nachteile des Raspberry Pi 5.
Technische Spezifikationen
Der Raspberry Pi 5 bringt eine Reihe beeindruckender Hardware-Upgrades:
- Prozessor: Quad-Core ARM Cortex-A76 mit 2,4 GHz – eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell, dem Raspberry Pi 4, das mit einem Cortex-A72 bei 1,5 GHz ausgestattet ist.
- Arbeitsspeicher: Der Pi 5 ist in zwei Versionen mit 4 GB und 8 GB LPDDR4X-RAM erhältlich, was Multitasking und speicherintensive Anwendungen unterstützt.
- USB- und Netzwerkverbindungen: USB 3.0-Ports sowie ein USB-C-Port mit 5 Gbps Datenrate und Gigabit-Ethernet bieten verbesserte Datenübertragungsraten.
- PCIe-Unterstützung: Der Pi 5 hat erstmals einen PCIe 2.0 x1-Slot, was die Möglichkeit bietet, Erweiterungskarten wie SSDs oder Netzwerkadapter anzuschließen.
- Display- und Videounterstützung: Zwei HDMI-Anschlüsse mit 4K60-Unterstützung und verbesserter GPU (VideoCore VII) ermöglichen anspruchsvolle Multimedia-Anwendungen.
- Neues Power-Management: Ein verbesserter Power-Controller sorgt für mehr Effizienz und eine stabilere Leistung.
Leistung
In Benchmarks übertrifft der Raspberry Pi 5 den Raspberry Pi 4 um etwa das Doppelte in vielen Bereichen. Dies ist besonders in rechenintensiven Anwendungen, wie z.B. der Videobearbeitung, künstlicher Intelligenz und Emulation, spürbar. Auch das Surfen im Web oder das Verwenden mehrerer Anwendungen gleichzeitig läuft deutlich flüssiger.
Die GPU-Verbesserung ist ebenfalls bemerkbar, besonders für grafikintensive Anwendungen oder als Mediacenter, wo der Pi 5 flüssige 4K60-Wiedergabe ermöglicht. Anwendungen wie Kodi oder RetroPie profitieren von der verbesserten Grafikleistung und laufen stabiler bei höheren Auflösungen.
Anwendungsfälle und Einsatzmöglichkeiten
Der Raspberry Pi 5 eignet sich nicht nur für klassische DIY-Projekte und als Lernplattform, sondern auch für viele fortgeschrittene Szenarien:
- Home Server: Dank PCIe-Unterstützung und besserem Netzwerk ist der Pi 5 eine ausgezeichnete Wahl für kleine Serveranwendungen wie Nextcloud, VPN-Server oder Medienserver.
- IoT und Heimautomatisierung: Die zusätzliche Rechenleistung und die verbesserte Konnektivität machen den Pi 5 ideal für IoT-Projekte und Smart-Home-Anwendungen.
- KI und Maschinelles Lernen: Mit der höheren Leistung können einfache maschinelle Lernprojekte direkt auf dem Pi ausgeführt werden, was ihn für Entwickler und Bildungseinrichtungen interessant macht.
- Emulation und Retro-Gaming: Die verbesserte Grafik und CPU-Leistung ermöglichen eine Emulation auch von leistungshungrigeren Systemen und ein verbessertes Gaming-Erlebnis.
Vorteile
- Deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu Vorgängermodellen
- PCIe-Erweiterung für SSDs oder andere Karten
- Stabile 4K60-Wiedergabe und starke Grafikleistung
- Gute Energieeffizienz und Hitzeverhalten
Nachteile
- Der Preis ist höher als bei früheren Modellen, insbesondere bei der 8-GB-Version
- Aufgrund der höheren Leistung kann ein aktiver Kühler erforderlich sein, um Überhitzung zu vermeiden
- Für Einsteiger könnte die Komplexität durch PCIe und USB-C hoch sein
Fazit
Der Raspberry Pi 5 ist ein vielseitiger Mini-Computer mit einer Leistung, die frühere Raspberry-Pi-Modelle deutlich übertrifft. Er bietet eine Plattform für anspruchsvolle Projekte und erweitert die Möglichkeiten für Entwickler und Maker. Die Verbesserungen im Bereich CPU, GPU und Konnektivität machen ihn zu einer lohnenswerten Wahl für alle, die auf der Suche nach einem leistungsstarken und flexiblen Einplatinencomputer sind.